Was für ein wunderbares Zitat! Aus einer Sprüchesammlung, einem dicken Buch, das auf meinem Schreibtisch liegt. Ein kluger Spruch für jeden Tag, viele davon „nett“, einmal gelesen tauchen sie aber alsbald wieder ab in das Vergessen, einige wenige, so wie dieser, ziehen von Anfang an, einer Sternschnuppe gleich, ein leuchtendes Band hinter sich her durch die Gedanken im Kopf. Sie lassen einen nicht mehr los, und ziehen weitere Überlegungen nach sich, so wie diese hier:
Autor: Team I Ging Seite 1 von 4
Heute stürmt und regnet es draussen. Ein typischer Novembertag eben. Von der Straße vor dem Fenster dringen die Geräusche hektischer Fußgänger, bellender Hunde, schreiender Kinder nach oben. Unruhe – doch hier oben im ersten Stock muss man nur das Fenster schließen, um, einer Taucherglocke gleich, die Geräusche nur noch gedämpft an sein Ohr dringen zu lassen. Friede auf Knopfdruck sozusagen. Zumindest was den Geräuschpegel angeht.
Es war im Sommer 2006: Ich hatte ein Seminar zum I Ging in Münster gegeben. Nachdem alle Teilnehmer gegangen waren packte ich meine Unterlagen zusammen und dachte darüber nach, was meine nächsten Aufgaben waren. Dabei fiel mir ein, dass ich an diesem Abend noch ein wichtiges Gespräch mit einem bisherigen Geschäftspartner hatte. Wir hatten uns zerstritten und jetzt ging es darum, Regelungen für eine Trennung zu finden, insbesondere hinsichtlich der finanziellen Gegebenheiten.
In unserer neuen Serie möchten wir Euch aufzeigen, wie man mit dem I Ging im Alltag lebt. Hier wird es verschiedene Geschichten geben, welche ich oder andere Menschen erlebt haben. Und wie wir damit umgegangen sind. Diese Geschichten sollen aufzeigen, wie man mit dem I Ging leichter seinen Alltag bewältigen kann.
Nachdem wir bei den ersten beiden Linien des Hexagramms noch eher in den einfacheren Gefilden unterwegs waren, nähern wir uns jetzt mit Linie 3 den Bereichen, wo es mehr in „Arbeit“ ausartet.
Nachdem wir uns in der letzten Woche mit einem ersten Einblick und einer genauen Betrachtung der ersten Linie des Hexagramms 18 beschäftigt haben, steigen wir heute direkt weiter ein auf Linie 2.
Die Arbeit am Verdorbenen ist eines der zentralen Hexagramme im I Ging, wenn es um die Thematik „Auflösen alter Muster und Glaubenssätze“ geht und wahrscheinlich das Hexagramm, um das niemand herumkommt, der in die Arbeit an seinen eigenen Seelenthemen einsteigt. Nicht verwunderlich, dass dieses Zeichen uns im Zweifelsfall sehr nah an unsere Grenzen bringen kann, wenn wir uns intensiver damit beschäftigen.
Ähnlich wie der große Mann, den wir letzte Woche näher unter die Lupe genommen haben, hat auch das große Wasser einen festen Platz in den Urteilen des I Ging. Ganze acht von vierundsechzig Hexagrammen behandeln allein in ihrem Urteilsspruch Ratschläge zur Durchquerung des großen Wassers. Auf den einzelnen Linien sind es noch viel mehr.
Zu den Redewendungen, auf die wir im I Ging immer wieder treffen, gehört auch „den großen Mann sehen“. Es gibt viele Hexagramme, in denen dieser mysteriöse Helfer im Urteilsspruch auftaucht, in noch mehr Hexagrammen taucht er bei einer berührten Linie auf. Grund genug, ihn uns einmal genauer anzusehen: